Freitag, 20. Dezember 2013

Vegan Unterwegs - Der Restaurantbesuch


Bei mir standen in diesem Monat sehr, sehr viele Restaurantbesuche an. Das Pizza-Essen mit dem Lauftreff, das Wiedersehen mit der ehemaligen Arbeitskollegin, das Jahresabschlussessen mit der Abteilung und und und.

Da sich diese Restaurantbesuche im Dezember sehr häufen, gehören sie anscheinend auch irgendwie zum Advent. Deswegen habe ich das Thema mit in meinem Adventskalender aufgenommen. Ich möchte euch gerne von meinen Erfahrungen berichten.

Zuerst steht ein gutbürgerliches Restaurant auf der Liste. Unsere ehemaligen Nachbarn haben uns (allerdings schon im Oktober, ich möchte trotzdem gerne davon berichten) zum Essen eingeladen. Es war ein Sonntag und da gibt es in dem gewählten Restaurant nur eine Tageskarte mit einer kleinen Auswahl an Speisen. Und da war noch nicht einmal eine vegetarische Alternative mit drauf. Allerdings hatte ich mir vorher schon überlegt, meine "1-mal-im-Monat-Fleischtag" Karte auszuspielen. Also bestellte ich mir ein "Grillpfännchen". Da ich die Qualität dieses Restaurants bereits kannte, hatte ich auch kein schlechtes Gefühl und habe mein Essen auch sehr genossen. Hätte ich den Tag konsequent bleiben wollen, hätte es für mich allerdings sehr, sehr schlecht ausgesehen.

In der Pizzeria: Ich wollte dem Kellner schon sagen, dass er sich setzen kann um meine umfangreiche Bestellung aufzunehmen. "Ich hätte gerne den Salat Nr. 8, aber anstelle des Joghurtdressings hätte ich gerne ein Essig-Öl-Dressing. Und es wäre wirklich sehr lieb, wenn ich anstelle der Putenstreifen gebratene Zucchini haben könnte. Dann möchte ich bitte noch die vegetarische Pizza, aber ohne den Mozzarella und auch bitte sonst keinen Käse. Also gar keinen Käse! Aber zusätzlich hätte ich dazu gerne noch ein paar frische Pilze."
Bestellung hat wunderbar funktioniert. Die Umsetzung in der Küche ebenfalls und ich hatte einen super, super leckeren Salat und eine sehr gute Pizza.

Dann war ich noch afrikanisch Essen. Beim Afrikaner steht sowieso sehr viel Vegetarisches und Veganes auf dem Speiseplan. Natürlich auch sehr, sehr viel Fleisch aber das ist eine andere Geschichte. Als wir dort waren, gab es Buffet. Für mich gab es Linsen, Spinat mit Tomate, Curryreis, irgendein Getreide... Buchweizen?, Möhren und das Salatbuffet. Ich habe mir auch einmal etwas von dem Ofengemüse gegönnt. Da musste man nur die obere Schicht zur Seite kratzen, da die irgendeinen Käse drüber gestreut hatten... Natürlich gab das Salatbuffet auch einiges her. Mir hat es sehr gut geschmeckt und ich bin auch (mal wieder) ausreichend satt geworden. Afrikanisch ist echt zu empfehlen.

Dann waren wir noch beim Chinesen. Da sollte man doch denken, dass es gerade dort - bei den Erfindern des Tofus - etwas für mich zu Essen geben müsste. Grundsätzlich haben die auch entsprechende Gerichte auf der Karte stehen, aber es gab eben Mittagsbuffet. Und da ich mich nicht von Reis und Süß-Sauer-Soße ernähren wollte, sprach ich ein bisschen mit der Kellnerin. Ich bekam ein Tofugericht aus der Karte und durfte sogar noch Salat und Nachtisch vom Buffet nehmen. Als mir die Kellnerin trotz Extrawurst nur den Preis für das Mittagsbuffet in Rechnung stellte, gab es ein sehr großzügiges Trinkgeld. Das muss ja dann auch mal sein. Fail: ich muss gestehen, dass ich bei den gebackenen Bananen nicht Standhaft geblieben bin. Die mussten einfach auch noch mit rein!


Zu meinem Weihnachtsfeier-Post bekam ich von der lieben Schokostrolch folgenden Kommentar: "Ich finde sowieso, nicht nur für Weihnachtsfeiern, sondern allgemein, dass Restaurants und Catering sich langsam aber sicher wandeln müssen... der Trend geht immer mehr zu vegetarisch oder vegan und die meisten sind damit total überfordert und können da nichts anständiges ausrichten... selbst als nicht-vegetarier/veganer ist es auf solchen Anlässen schwer, gesund durch den Abend zu kommen, weil alles kalorienreich serviert wird... mit Sahnesauce, paniert, überbacken, usw. - nichts bleibt verschont.[...]"

Damit hat sie natürlich vollkommen Recht. Die Restaurants müssen so langsam begreifen, dass wir neben den typischen Klassikern auch gesunde Alternativen angeboten bekommen müssen. Vielleicht müssen sich hier einige Köche vielleicht mal weiterbilden um zu erfahren, dass es neben Salat auch noch andere lecker, kalorienarme und vor allem warme Speisen gibt!

Aber nicht nur für uns Figurbewusste sollte etwas getan werden. Immer mehr Menschen leiden an Lebensmittelunverträglichkeiten. Meine Schwester und ich haben eine Laktoseintoleranz, meine Freundin hat eine Histaminunverträglichkeit...
Egal ob Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Fruktose-, Laktose- oder Histaminintoleranz ... die Nahrungsmittelallergien nehmen immer mehr zu. Auch diesen "Trend" müssen die Restaurants zukünftig mehr berücksichtigen.

Ich will ja nicht sagen, dass man für jede "Befindlichkeit" etwas auf der Karte stehen haben muss. Aber wenn auf der Karte vielleicht kleine Bildchen mit einer Allergen-Kennzeichnung geben würde. Das wäre doch cool... oder nicht?

1 Kommentar:

  1. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es in Lokalen mit "gutbürgerlicher" Küche am schwierigsten ist, ein veganes Gericht zu bekommen. Es sei denn, man hat Glück und in der Küche steht jemand, der sich freut, einmal etwas anderes kochen zu können.
    Ja, wäre echt super, wenn verbreitete Allergene und tierische Produkte auf der Speisekarte gekennzeichnet würden.

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